bernd preiml is a visual artist
living and working
in vienna
i grew up in the rural parts of western and southern austria.
there was a lot of folklore, traditions and church.
and surfaces… a lot of surfaces.
pretty decorated houses and beautiful mountains and forests and lakes and costumes and masks and music and statues and palaces and castles and the sun was always shining.
i grew up in a postcard.
but there was something else…
my work is rooted in photography but i also use sculpting, painting, sewing, digital manipulation and ai to explore
the possibilities of form, content, meaning and expression.
i love experiments with different materials, genres and styles.
although I try to give my images an organic feel, they are very constructed and highly artificial.
the moment of „capturing“ is stretched from pre-production to sometimes extensive post-production, re-sampling and re-editing.
coincidents and mistakes play an important role in this process, as i work very intuitively and try to let the material evolve itself.
series of associative context and fragments of narratives are often the results.
sometimes with a dream-like quality to them.
works exhibited at
MAK Vienna / Austrian Cultural Forum NYC / Künstlerhaus Vienna / MQ Vienna / Weltmuseum Vienna / Theatermuseum Vienna / Kunstraum NÖ / Liu Haisu Art Museum Shanghai / Museum of Modern Fine Art Minsk / Gallerie Medium Bratislava /
Gallerie Artbits Vienna / Hyères Festival / Volkstheater Wien / Bread and Butter Berlin / Gallerie Wintergarten / Unit F Vienna /
Foto K Vienna / Interfashion Graz / Kunsthalle Vienna…
works in books and magazines
Black Magic White Noise / Gestalten Verlag
Black Metal Rainbows / PM Press
Kelvin / Colour Today / Gestalten Verlag
Wiener Chic / Verlag Anton Pustet
Rosebud / Gestalten Verlag
Rondo / Die Presse Schaufenster / Spex / Falter / Booklet Magazine / Perfect Eagle / The All Season Fashion Paper / Qvest / Park / Peng! / Coilhouse / Silver / Diva / Maxima / Indie / Vlna / Yifei Vision / Style in Progress / Style and the Family Tunes / Drome / Licht / .copy /
Rosebud Magazine…
Bernd Preiml’s Exquisite Apparitions /excerpt
by Jessica Joslin
Bernd Preiml’s photographs describe a world filled with magic and mystery, often coupled with a disconcerting sense that sinister forces may be lurking. Growing up in the mountainous countryside of Austria, he seems to have internalized some of the quiet inscrutability of the snow-shrouded mountains and trees. As a boy, he was struck by the rich colors and lush pageantry of Catholicism, set against the wildness of nature. He recalls festive processions in traditional costumes and folk tales about ancient creatures and wild people who inhabited the forests.
Many of his subjects are hauntingly lovely, yet there is a sense of intensity, whether manic or melancholy, hovering around the eyes and below the skin. This is not the type of beauty that sits prettily on the surface of a face, obscuring what lies beneath. His characters engage the viewer with a disturbing, sometimes mesmerizing force. Although Preiml’s work often appears in the context of fashion magazine editorials, he uses the viewer’s presumptions to create confusion. He embraces the idea of creating something entirely unexpected, something poignant, strange, or delightful, hiding amidst the frivolity. He understands that beauty isn’t interesting unless it is somehow soiled, unless it is complex.
Through all of his deliciously rich visual narratives, he explores memories and desires, as if seen through the poetic fragmentation of a dream.
Schoener Schmutz: Notizen zu Bernd Preiml
Gedanken zur Ausstellung „Mega Bliss“ von Christian Fuchs
Wer im Hier und Jetzt nach spannenden künstlerischen Äußerungen sucht, wird am ehesten in einem diffusem Grenzbereich fündig. In dieser undefinierten Zone zwischen den diametral entfernten Polen von Hochkultur und Entertainment, abseits von akademischen Zugängen wie auch den unerbittlichen Gesetzen des Marktes, warten die aufregendsten Entdeckungen.
Dort, zwischen den Stühlen, drehen Regisseure wie Nicolas Winding Refn, David Lynch oder Jonathan Glazer eigenwillige Filme, die weder den Regeln des Arthouse-Ghettos noch des Kommerzbetriebs gehorchen, dort tüfteln Musiker wie Radiohead, Björk oder Nick Cave an ihren störrischen Liedern, die dennoch mit der flirrenden Energie des Pop flirten, dort trifft man aufregende Autoren, Designer oder Comiczeichner.
Auch der in Wien lebende Fotograf Bernd Preiml haust in diesem Niemandsland der Kreativität, in dem strenge Kritikerpuristen manchmal genauso straucheln wie die Erfüllungsgehilfen der Massenmedien. Wie bei den genannten und etlichen anderen Grenzgängern des künstlerischen Ausdrucks treffen in seinen Bildern scheinbar unvereinbare Gegensätze aufeinander. Geht das Hässliche mit dem Glamour eine Liason ein. Liegen Verstörung und Betörung eng beieinander. Braucht es nicht aufdringliche Konzepte oder aufgeplusterte Manifeste, um die Arbeiten theoretisch aufzuwerten.
Der Weg, der Preiml letztlich in die beschriebene Twilight Zone führt, beginnt in Jugendjahren, in einer schummrigen Videothek in seinem steirischen Heimatort. Es sind nicht immer die schundigen, schillernden Machwerke des Exploitation- und Horrorkinos, die den damals blutjungen Besucher fesseln. Sondern die vielfältigen, herrlich plakativen Versprechungen auf den dazugehörigen Verpackungen. Die grellen Covergestaltungen faszinieren Bernd Preiml, lassen ihn zum Filmsammler werden, der unzählige VHS-Kassetten hortet. Der dunkle Sog der Popkultur erfasst ihn, ersetzt den Kunstunterricht, treibt ihn in die fiebrige Nähe außenseiterischer Filmemacher, Musiker und Maler.
Bernd Preiml, das kristalliert sich bald für ihn bald heraus, will allerdings nicht epigonenhaft auf den zertrampelten Pfaden anderer Bilderstürmer wandern. Vage inspiriert von exzentrischen Kunstrebellen folgt er seinen eigenen düsteren Visionen. Er probiert vielfältige Techniken aus, experimentiert mit digitalen Möglichkeiten ebenso wie mit handfesten Materialien, treibt sich auch im Terrain der Mode- und Werbefotografie herum.
Gegenwärtig sind es nicht mehr Expeditionen in echte oder artifizielle Landschaften, die den Fotokünstler reizen. Es ist die eigene Wohnung, der Abfall im Mistkübel, der Staub, der sich in Zimmerecken sammelt, der ihn anzieht. Fast könnte man seine Kunst mit einem Neobiedermeier in Verbindung bringen, weil Preiml scheinbar keine Lust mehr hat, seine engste Umgebung zu verlassen, weil er den Kontakt mit dem Außen zunehmend scheut und als Models oft nur Frau und Kind ins Bild rückt.
Aber die seltsamen maskierten Wesen auf seinen neuen Bildern passen nicht zu den sterilen Idyllen der urbanen Bohemien-Gesellschaft. Wenn Bernd Preiml von privaten Rückzugsgebieten spricht, dann spuken dort auch immer Geister herum, manifestieren sich die Schattenseiten der Wegwerfgesellschaft in gespenstischer Form. Gleichzeitig verbindet den Fotografen, der seit den erwähnten pubertären Videothekenbesuchen eine fetischistische Liebe zum Müll, zum Unrat, zum Dreck in allen Varianten hegt, eine innige Zuneigung mit
seinen Monstren. Der Betrachter spürt dieses ambivalente Verhältnis. Und bemerkt: Wahre Schönheit wird oft erst aus dem Schmutz geboren.
Christian Fuchs
Beautiful Dirt: Notes on Bernd Preiml
Thoughts on the exhibition „Mega Bliss“ by Christian Fuchs